Grünfläche wirkt jetzt größer
„Gut für uns und gut für die Umwelt“: Familie Selker hat ihre Garage in der alten Zechenkolonie begrünen lassen.
Thorsten Selker liebt die Natur und möchte, dass auch Vögel und Insekten ein gutes Leben haben. „Die Leute hängen Insektenhotels auf, denken aber gar nicht daran, dass die Insekten auch Nahrung brauchen“, meint der 46-Jährige. Seit 2014 lebt Thorsten Selker mit seiner Frau in einer modernen Doppelhaushälfte in der Mathias-Stinnes-Siedlung in Essen-Karnap. Die Siedlung ist ein hübsches Relikt aus der Bergbauära. Viele rote Ziegelhäuschen, von Bäumen gesäumte Straßen und gepflegte Gärten prägen den Charakter der Zechenkolonie. Bis Ende der 1990er Jahre wurden dort auch 24 neue Doppel- und Reihenhäuser errichtet. Die ehemaligen, großen Nutzgärten schrumpften – die Leute wollen gerne Garagen haben und bei den Neubauten ersetzen diese auch den Keller. Dem Ehepaar Selker war schnell klar: Auf ein graues, totes Dach wollen wir nicht schauen. Unser Garten ist klein und das 20 m² große Garagendach stellt eine ungenutzte Fläche dar. „Wir haben zunächst aus dem Supermarkt Hauswurz besorgt und in selbstgebauten Holzkästen eingepflanzt“, erzählt Thorsten Selker, „aber die Kästen sind schnell verwittert.“ Weil das Garagendach schon vorher erste Undichtigkeiten zeigte, entschloss man sich, einen Dachdecker zu beauftragen, der die Garage solide abgedichtet hat. Dann wurde ein auf Dachbegrünung spezialisierter Landschaftsgärtner beauftragt. „Er hat in drei Stunden das gesamte Dach fachgerecht begrünt. Im letzten Sommer hat es schon geblüht“, schwärmt der Karnaper. Die extensive Begrünung hat insgesamt 800 Euro gekostet. „Das hat sich auf jeden Fall gelohnt. Wir freuen uns über den Blick ins Grüne und sind zufrieden, dass wir etwas für die Umwelt getan haben.“
Steckbrief:
Gebäude- und Dachart: Garage
Art der Nutzung: extensiv
Größe der Fläche: 20 m²
Kosten: insgesamt 800 Euro