„Der Natur ein Stück zurückgeben“
Diplompädagoge und Heilpraktiker Jörg Eisele hat das Dach seines Gruppenraumes 2001 selbst begrünt.
Jörg Eisele mag es „voll bio“, deswegen ist sein altes Fachwerkhaus ein Leichtlehmbau. In den 1980er Jahren stampfte der studierte Pädagoge eigenhändig ein Stroh-Lehm-Gemisch zwischen die Balken. 2001 hat der Heilpraktiker für Psychotherapie einen Gruppenraum an sein uriges Häuschen in Steele-Eiberg angebaut. Das Flachdach endet fast auf Höhe des Wohnzimmerfensters. „Wir wollten natürlich nicht auf ein totes, schwarzes Dach gucken“, erzählt Jörg Eisele. Also hat er sich Fachbücher besorgt, einen befreundeten, auf Dachbegrünung spezialisierten Landschaftsgärtner kontaktiert, und das Dach vom Dachdecker richtig abdichten lassen. Den Rest hat der Hobbyhandwerker selbst erledigt: eine Wurzelschutzfolie ausgelegt, Schutzvlies und spezielles Dachsubstrat aufgebracht und Sedumsprossen eingesät. Wichtig war noch auf das Gefälle, die Wasserführung und den Abfluss zu achten. „Das ist alles kein Hexenwerk. Ich würde es immer wieder so machen.“ Schon nach wenigen Wochen freuten sich Magdalene und Jörg Eisele über die grüne Vielfalt vor ihrem Wohnzimmerfenster. Von dort können sie auch gut die Vögel und Eichhörnchen auf dem Dach beobachten. Das Dach macht kaum Arbeit: „Wir haben in all den Jahren noch nie Blätter vom Dach geholt, das erledigt alles der Wind. Wenn man aber direkt daneben einen großen Baum hätte, müsste man wohl schon das Laub grob entfernen, damit den Pflanzen nicht zu viel Licht und Luft weggenommen wird.“ Das Gründach lohnt sich in vielerlei Hinsicht meinen beide:
„Es wird doch zu viel Fläche versiegelt. Wir wollten mit unserem Gründach der Natur ein Stück zurückgeben.“
Steckbrief:
Gebäude- und Dachart: Flachdach auf Praxis-Anbau
Art der Nutzung: extensiv
Größe der Fläche: 25 qm²
Kosten: in Eigenleistung ca. 30 €/m²